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Jul 03

Wie perfekt ist mein Lebenslauf?

Ihre Bewerbungsunterlagen, insbesondere Ihr Lebenslauf, ist im Auswahlverfahren Ihr „Aushängeschild“. Nur wenn dieser attraktiv ist, also alle „Verkaufsargumente“ enthält die der potentielle neue Arbeitgeber erwartet, und er optisch ansprechend gestaltet ist, haben Sie überhaupt eine Chance im Auswahlverfahren berücksichtigt zu werden.

Ihnen muss klar sein, dass Recruiter hohe Ansprüche haben, vor allem an Führungskräfte und Spezialisten. Wenn die wesentlichen Informationen in Zeugnissen oder Anhängen verborgen sind, nützt Ihnen das nichts. Nur ein informativer und aussagekräftiger Lebenslauf wird dafür sorgen, dass der Recruiter genauer hinschaut und Ihre Unterlagen an den Fachbereich weitergibt.

Aber Achtung! 

Unnötige Informationen schaden der Qualität Ihrer Präsentationsunterlage ebenso, wie fehlende wichtige Daten.

Ein Lebenslauf ist üblicherweise eine tabellarische Übersicht von maximal 2 Seiten und muss alle Informationen eines Bewerbers (m/w/d) enthalten, die für die Stelle relevant sind. 

Im ersten Abschnitt stehen die wichtigsten persönlichen Daten inkl. der Kontaktdaten. Gefolgt von  den beruflichen Stationen, Ausbildung und/oder Studium, Zertifikaten und am Ende die sog. Softskills.

Diese Informationen sind ein MUSS:

  1. vollständiger Name + Geburtsdatum inkl. Geburtsort
  2. Familienstand
  3. Anschrift + Kontaktinfos wie Emailanschrift, Tel.-Nr. (die Anschrift wird gerne vergessen, dies ist ein No-Go)
  4. Ausbildung und Berufserfahrung
  5. alle aktuellen Qualifikationen und alles was zur Stelle relevant ist (als Kernstück des Lebenslaufs) inkl Unternehmen und Positionen. Jede Station ausführlich mit Aufgaben, Verantwortlichkeiten und erzielten Ergebnissen
  6. Lücken im Lebenslauf sind nicht schlimm, sollten aber richtig dargestellt werden
  7. historische Altlasten nur ganz knapp erwähnen
  8. Keywords in der Bewerbung vermitteln dem Leser ein erstes Indiz, ob Sie die Herausforderungen der Stelle begreifen und Ihnen gewachsen sind

Ein Foto können Sie natürlich auch integrieren, wobei dies keine Pflicht ist. Es wird aber immer noch sehr gerne von Recruitern gesehen, zeigt Ihre offene Haltung und erzeugt Vertrauen.

Wenn Sie all dies beherzigen entsteht beim Leser der Eindruck, dass Sie sich Gedanken gemacht haben und echtes Interesse an Unternehmen und Stelle haben. Feilen Sie also an Inhalt, Optik und Stil bei jeder einzelnen Stelle bis ein gut lesbares und für den Leser attraktives und zur Stelle passendes Ergebnis erzielt ist.

Reihen Sie keinesfalls monoton eine Station an die nächste. Geben Sie Fachkompetenzen und Verantwortungsbereiche wieder. Sollten Sie einen Branchenwechsel in Betracht ziehen, sollten Sie Ihre Branchen-Expertise nicht zu sehr in den Vordergrund stellen, sondern Offenheit für Neues darstellen. Viel wichtiger ist Ihre fachliche Expertise und zB Führungsstärke. 

Die Optik des Lebenslaufs ist wichtig, aber sicherlich nur zweitrangig. Entscheidend ist der Inhalt. 

Verwenden Sie für Ihren Lebenslauf ruhig eine komprimierte Form (Telegrammstil). Dabei sollte die Historie (also Ausbildung, Studium und die ersten Berufsjahre) nur etwa 25% des Lebenslaufs einnehmen. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche. Verzichten Sie unbedingt auf unverständliche Abkürzungen und unwichtige Details, beschreiben Sie nur kurz und knapp.

Was Sie unbedingt vermeiden müssen!

  1. belanglose, uninteressante Infos wie Hobbies, Nebenjobs, etc die nichts mit dem Job zu tun haben und auch alle sonstigen unwichtigen Dinge, die nichts mit der Aufgabe zu tun haben
  2. Tippfehler und Flüchtigkeitsfehler – machen einen unprofessionellen Eindruck
  3. unverständliche Formulierungen – alles muss klar und schnell erfassbar sein
  4. Übertreibungen und Lügen – bauschen Sie nichts auf, bleiben Sie bei der Wahrheit

Sind Lücken im Lebenslauf ein No-Go?

Lange Zeit galten Lücken im Lebenslauf, wie längere berufliche Auszeiten, die nicht mit Aus- und Weiterbildungen, Praktika oder Beschäftigungsverhältnissen gefüllt waren, als No-Go. Heute hat sich der Blickwinkel geändert.

Heute schauen Recruiter sogar gerade auf Ecken und Kanten, auf Softskills, die zB auf Reisen erlernt wurden, wie Fremdsprachen. Sollte es aus anderen Gründen zu Lücken im Lebenslauf gekommen sein, helfen geschickte Formulierungen und/oder nachvollziehbare Begründungen. 

… aber stehen Sie zu Lücken, vertuschen Sie sie nicht!

Machen Sie sich bewußt!

Recruiter haben in der Regel zwischen 2 und 5 Minuten Zeit um eine erste Einschätzung eines potentiellen Bewerbers (m/w/d) vorzunehmen. Daher schauen sie sich als erstes den Lebenslauf an. Dort erwarten sie in kompakter Form die Stationen, Referenzen und Fortbildungen vorzufinden. Also müssen alle Informationen zu Ihrem Werdegang, Ihren Erfolgen, Ihren wünschen für die Zukunft im Lebenslauf verständlich vermittelt werden.

Ein lückenloser Werdegang wird nicht erwartet, aber eine fehlerfreie Darstellung. Haben sich hier schon Fehler eingeschlichen, kann das schnell zur Aussortierung Ihrer Unterlagen führen.

Recruiter suchen nach allen Kenntnissen, die für den Job wichtig sind – egal ob fachliche Qualifikation, Hobby oder ehrenamtliche Tätigkeit. Alles, was Sie befähigt, einen guten Job zu machen. Alles was sie vermuten lässt, dass Sie zum Unternehmen passen und mit Ihren Fähigkeiten zum Erfolg beitragen können.

Autor: Iris Frei